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MEDIENSTANDORT

Startups fördern

Die ganze Stadt im Blick
Altona weiter vorn

Gabi Dobusch

Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft

Film in Hamburg

Seit einem halben Jahrhundert spielt der Film in Hamburg eine herausgehobene und wichtige Rolle. Die unterschiedlichen Einrichtungen der Filmkultur wie die Unternehmen der Filmwirtschaft, d.h. insbesondere die Vereine, die sich seit den siebziger Jahren gegründet und die Produktionsfirmen, die sich seither in Hamburg angesiedelt haben, tragen mit ihren Projekten und Produktionen zur bunten Vielfalt Hamburgs bei; sie haben die Stadt auch als Filmstadt etabliert. Es ist vor allem die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein, die seit ihrer Gründung 1995 maßgebliche Impulse für den Film gesetzt hat. Die Erfolge der letzten Jahre haben gezeigt, dass die Filmakteure wirklich gute Arbeit leisten - so wie die sie unterstützende Filmförderung. An ihr zeigt sich, dass eine moderne Förderpolitik nach Qualität und Nachhaltigkeit verlangt und nach einer Weiterentwicklung der Handschrift - damit sich das deutsche und europäische Kino in der internationalen Film- und Kinowelt behaupten kann. Filmförderung muss hochwertige Produkte ermöglichen. Für den langfristig gesehen auch wirtschaftlichen Erfolg des deutschen und europäischen Films sind hohe qualitative Maßstäbe in der Förderung eine entscheidende Grundlage.
Der Film - und insbesondere die Filmwirtschaft - steht auch in Hamburg vor den Herausforderungen des digitalen Zeitalters; transmediale Projekte wollen umgesetzt werden. Neue Techniken und Märkte, Entwicklungen im Cross-Media-Bereich und die Hinwendung der Zuschauer zum Second Screen erfordern auch in Hamburg neue Ausbildungsangebote, die geänderte Sehweisen, Formate und Darstellungsformen berücksichtigen. Die neue Medienwelt benötigt daher dringend Fachleute, die in der Lage sind, in ihren jeweiligen Kernbereichen hohe Qualität mit übergreifenden analytischen, betriebswirtschaftlichen und kommunikativen Fähigkeiten zu verbinden.
Auch in Hamburg wird die kulturelle und mediale Teilhabe in Bezug auf Inklusion herzustellen sein. Und bei denen, die sich in sozial unsicheren Beschäftigungsverhältnissen befinden, müssen die Arbeitsbedingungen verbessert werden.
Insgesamt wird es zukünftig in vielen Bereichen darum gehen müssen, einerseits bestehende Qualitäten zu erhalten, andererseits Qualitäten offensiv auszubauen.

Wir fragen den Senat:
1. Film in Hamburg
1.1 Welche Bedeutung hat die Förderung des Films in Hamburg und welche Ziele verfolgt der Senat damit?
1.2 Welche Positionierung verfolgt der Senat für die nationale und internationale Wahrnehmung des Filmstandortes Hamburg in der Zukunft?
1.3 Welche filmkulturell ausgerichteten Einrichtungen und Projekte wurden seitens des Senats 2012 und 2013 mit welchen Mitteln (Haushaltsmittelansätze plus ggf. Mittel aus Kulturtaxe) gefördert? Welche Förderungen sind 2014 für diese Einrichtungen vorgesehen?
1.4 Welche filmwirtschaftlich ausgerichteten Einrichtungen und Projekte wurden seitens des Senats 2012 und 2013 mit welchen Mitteln gefördert? Welche Förderungen sind 2014 vorgesehen?

2. Filmwirtschaft in Hamburg
2.1 Wie schätzt der Senat die Bedeutung der Filmwirtschaft für Hamburg in wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht ein?
2.2 Wie viele Branchen und Unternehmen werden in Hamburg unter dem Begriff "Filmwirtschaft" gefasst?
2.3 Wie viele Vollzeitstellen umfasst die Hamburger Filmwirtschaft?
2.4 Welche Interessensverbände gibt es im Bereich Filmwirtschaft, wie ist ihre wirtschaftliche Situation und wie werden sie ggf. gefördert?
2.5 Die Medien und Vermarktungsmöglichkeiten kreativer Produkte konvergieren immer mehr. Welche Potenziale und Synergien sieht der Senat in einer Zusammenarbeit der Hamburger Games-, Musik- und Filmwirtschaft und wie werden diese bereits jetzt gehoben?
2.6 Hamburg hat 2013 mit der Gründung der IFB neue Akzente in der Wirtschaftsförderung gesetzt. Inwieweit profitiert auch die Filmwirtschaft von den Instrumenten der institutionellen wirtschaftlichen Förderung (Gründungsfinanzierung, Ansiedelung, Geschäftsbereichserweiterung)? Wie werden diese Instrumente auch den besonderen Eigenarten filmwirtschaftlicher Unternehmen (z.B. geringe Eigenkapitalausstattung) gerecht?

3. Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein GmbH (FFHSH)
3.1 Über welche Fördervolumina (Haushaltsansätze) verfügten 2012 und 2013 die Filmförderungen der Länder, der Beauftragte für Kultur und Medien (BKM), die Filmförderungsanstalt (FFA) und der Deutsche FilmFörderFonds (DFFF)? An welcher Stelle positioniert sich die FFHSH? Wie beurteilt der Senat das Ergebnis?
3.2 Welche Ziele verfolgt die FFHSH? Sieht der Senat die Notwendigkeit, die Ziele der FFHSH auf Grund neuer Entwicklungen im Bereich Technik und Märkte neu auszurichten? Welche Schwerpunkte setzt die FFHSH in ihrer Förderpraxis zur Erreichung dieser Ziele?
3.3 Inwieweit kann die Förderung auch die projektübergreifende Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und unternehmerischer Initiativen unterstützen?
3.4 Die FFHSH ist eine Einrichtung zweier Bundesländer. Von welchen finanziellen Säulen wird die FFHSH getragen? Wie setzten sich diese Mittel 2012 und 2013 zusammen (Volumina in Euro und in Prozent)?
3.5 ZDF und NDR tragen zum Fördervolumen der FFHSH bei. Wie beurteilt der Senat das Verhältnis zwischen Öffentlich-Rechtlichen Sendern, insbesondere dem NDR, und der Filmförderung und den weiteren am Marktgeschehen Beteiligten?
3.6 Auf welcher Grundlage kann bei der FFHSH eine Förderung beantragt werden und wie wird über die Anträge entschieden?
3.7 Welche inhaltlichen Schwerpunkte setzt die FFHSH in ihren Förderungen? Welche Programme gibt es?
3.8 Wie viele a) Nachwuchsprojekte, b) Dokumentarfilmprojekte, c) Kinderfilmprojekte und d) Kurzfilmprojekte wurden von der FFHSH 2012 und 2013 gefördert?
3.9 Wie viele Projekte wurden von der FFHSH 2012 und 2013 in welchen Förderbereichen in welcher Höhe insgesamt gefördert?
3.10 Wie viele Produktionsförderungen Kinofilme und wie viele Produktionsförderungen Fernsehfilme wurden von der FFHSH 2012 und 2013 mit welchem Gesamtfördervolumen bewilligt?
3.11 Wie viele Projektentwicklungen, Drehbuchförderungen und Verleih- und Vertriebsförderungen wurden von der FFHSH 2012 und 2013 mit welchen Fördervolumina insgesamt bewilligt?
3.12 Wie hoch war 2012 und 2013 der Anteil von internationalen und nationalen Co-Produktionen in den Produktionsförderungen der FFSHSH? Mit Produktionsfirmen aus welchen Ländern wurden die von der FFHSH geförderten Filme koproduziert?
3.13 Filmförderungen erzielen Regionaleffekte. Was beinhaltet der Regionaleffekt und wie wird der Regionaleffekt festgestellt? Welche Regionaleffekte ergaben sich aus den Produktionsförderungen der FFHSH 2012 und 2013 insgesamt? Wie hoch ist der Wert des langfristigen Mittels seit Gründung der GmbH 1995?
3.14 Wie viele bzw. welche von der FFHSH geförderten Filmproduktionen konnten 2012 und 2013 die Förderung in welcher Höhe tilgen?
3.15 Wie viele bzw. welche von der FFHSH geförderten Filmproduktionen waren 2012 und 2013, gemessen an den Besucherzahlen, besonders erfolgreich?
3.16 Wie beurteilt der Senat die länderübergreifende Kooperation und die Ko-Finanzierung mit Schleswig-Holstein?
3.17 Welche synergetischen Effekte werden mit der Filmwerkstatt Kiel genutzt und wie können diese weiter entwickelt werden?

4. Film Commission der FFHSH
4.1 Wie viele der Dreharbeiten, die der Film Commission bekannt sind, fanden 2012 und 2013 in Hamburg und wie viele in Schleswig-Holstein statt? Bitte Aufteilung der Produktionen nach Kinofilm, Fernsehfilm, -reihen und -serien, Dokumentarfilm und Kurzfilm.
4.2 Wie werden Nachhaltigkeit und Umweltschutz bei den Dreharbeiten seitens der FFHSH unterstützt? Welche Entwicklungen zeichnen sich nach Ansicht des Senats in diesem Bereich ab?

5. Filmpreise und Filmfestivals
5.1 Welche von der FFHSH geförderte Filmproduktionen wurden 2012 und 2013 mit welchen Preisen ausgezeichnet?
5.2 Welche filmbezogenen Preise werden 2014 seitens des Senats in welcher Dotierung vergeben? Was ist Ziel der Preisvergaben?
5.3 Welche Hamburger Filmfestivals wurden vom Senat mit welchen Mitteln (Haushaltsmittelansätze plus ggf. Mittel aus Kulturtaxe) 2012 und 2013 gefördert? Welche Förderungen sind 2014 für diese Filmfestivals vorgesehen?
5.4 Welche Besucherzahlen hatten die geförderten Filmfestivals 2012 und 2013?

6. Kinos
6.1 Welche Fördermaßnahmen gibt es für Hamburger Kinos?
6.2 Mit wie vielen Mitteln der FFHSH insgesamt wurde bisher die Umstellung von der analogen auf die digitale Projektion von wie vielen Kinos gefördert?
6.3 Wie viele Kinoleinwände in wie vielen Kinos gab es in Hamburg seit 2010? Wie beurteilt der Senat die Entwicklung?
6.4 Wie viele Kinobesucher gab es in Hamburg seit 2010?
6.5 Hamburg hat ein institutionell gefördertes Kino, das METROPOLIS, das sich in der Trägerschaft des Vereins Kinemathek Hamburg befindet. Welche Bedeutung misst der Senat dem METROPOLIS zu? Wie viele Veranstaltungen fanden 2012 und 2013 im METROPOLIS statt? Wie viele Kinobesucher hatte das METROPOLIS 2012 und 2013?

7. Film und Europa
7.1 In Hamburg arbeiten zwei geförderte Filmeinrichtungen, das Creative Europe Desk GmbH (bis 2014: Media Desk GmbH) und der European Film Promotion e.V., mit europäischer Ausrichtung. Welche Aufgaben haben diese Einrichtungen?
7.2 Wie hoch waren 2012 und 2013 deren Hamburger Förderungen und die Förderungen der EU?

8. Aus- und Weiterbildungsstätten/Nachwuchsförderung
8.1 Welche staatlichen und privaten Ausbildungsmöglichkeiten und Studiengänge werden in Hamburg im Bereich Filmwirtschaft angeboten?
8.2 Hält der Senat diese für ausreichend und wenn ja, warum?
8.3 Mit welchen zukünftigen Ausbildungsangeboten wird Hamburg auf sich ändernde Anforderungen reagieren?
8.4 Wie sieht der Senat die Zukunft der Hamburg Media School in Bezug auf die Entwicklung Hamburgs als Filmstadt?
8.5 Wie beurteilt der Senat die Nachhaltigkeit der Ausbildung hinsichtlich der Standortbindung und der Entwicklungsperspektiven von Nachwuchs-Filmschaffenden?

9. Inklusion und Teilhabe
9.1 Wie kann eine Verbesserung der Teilhabemöglichkeiten von Menschen mit Behinderungen an geförderten Filmen und zum Besuch eines Kinos erreicht werden?
9.2 Inwieweit sind Audiodeskriptionen für Menschen mit Sehbehinderungen und Untertitelungen für Menschen mit Hörschäden in Hamburg verpflichtend?

10. Prekäre Beschäftigung
10.1 Was ist die Strategie des Senats, um die Vielzahl der prekären Beschäftigungsverhältnisse in der Filmwirtschaft dauerhaft zu verbessern?
10.2 Wie werden sich die Beschäftigungsverhältnisse im Bereich Filmwirtschaft nach Einführung des Mindestlohnes nach Einschätzung des Senats verändern?

11. Zukunft des Filmstandortes Hamburg
11.1 Welche Möglichkeiten gibt es im Bereich Transmedia/Crossmedia und New Storytelling für Filmschaffende, ihre Fachkenntnisse über die Entwicklung, Produktion und den Vertrieb entsprechender Projekte zu erweitern, Kontakte zu knüpfen und eigene Projekte weiterzuentwickeln?
11.2 Wie werden interaktive Projekte (z.B. für PC, Spielekonsolen und mobile Endgeräte), die ein audiovisuelles Projekt (z.B. einen Dokumentarfilm) begleiten sowie ein hohes Maß an Interaktivität aufweisen, unterstützt und gefördert?
11.3 Welche Trainingsangebote im Bereich Crossmedia gibt es, um europäische Medienschaffende bei der Entwicklung und Finanzierung ihrer crossmedialen Inhalte zu unterstützen?
11.4 Wie können Produzenten bei der Finanzierung von Spielfilmproduktionen mit transmedialem Potenzial unterstützt werden und wie können private Investoren für Projekte dieser Art nach Auffassung des Senats gewonnen werden?

Grosse Anfrage

Hamburgische Bürgerschaft
21.05.2014
Drucksache: 20/11895

Von den Abgeordneten:
Gabi Dobusch, Andreas Dressel, Gunnar Eisold, Birte Gutzki-Heitmann, Gerhard Lein, Christel Oldenburg, Mathias Petersen, Wolfgang Rose, Hansjörg Schmidt, Isabella Vértes-Schütter

Antwort des Senats



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